Inhaltsangabe
Sie setzte sich ins Auto und zog das Halsband aus der Tüte. Es war genau wie sie es sich vorgestellt hatte. Zartes rosa Kunstleder. Glitzernde Kristalle statt Nieten. Die Innenseite ausgepolstert, und das Ganze mit Spitze gesäumt.
Am stabilen O-Ring hing eine herzförmige Plakette mit dem eingravierten Wort „slut“.
Ein warmes, kribbelndes Gefühl machte sich in ihr breit. „Kleine Schlampe“, hauchte sie lächelnd und wurde rot. Es war seltsam, die Worte im Auto laut zu sagen.
Die Fahrt zog sich ewig hin.
Endlich kam sie am Haus an und atmete tief durch, bevor sie klingelte.
Er öffnete so schnell, als hätte er hinter der Tür gewartet.
„Willkommen zu Hause.“ Seine tiefe, ruhige Stimme liess ihr bei jedem Wort wohlige Schauer über den Rücken rieseln.
Sie stellte sich auf die Zehenspitzen um ihn zu küssen und schmiegte sich mit einem zufriedenen Seufzen in seine kräftigen Arme.
Dann zwinkerte sie ihm zu, sagte „komm,“ und ging voraus ins Wohnzimmer.
Er kam ging langsam hinterher und blieb mit fragendem Blick im Raum stehen.
Sie lächelte, setzte sich mit der Tüte in der Hand aufs Sofa, und deutete vor sich auf den Boden. „Hier.“
Ihre nervösen Hände wurden ruhiger und ihr Blick zärtlich, als er sich langsam auszog – Stück für Stück, stets den Blickkontakt haltend – und sich schliesslich vor sie kniete.
Sie nahm sein Gesicht zwischen die Hände und küsste ihn. „Meine kleine Schlampe,“ sagte sie liebevoll.
Er wurde rot und seufzte.
„Ich weiss nicht ob du dich erinnerst“, sagte sie, und er horchte auf, „aber heute ist so eine Art Jahrestag für uns. Heute vor einem Jahr hast du mich das erste mal angeschrieben.“
Er blinzelte überrascht, überlegte kurz, und nickte. „Könnte hinkommen?“
Sie lächelte und zog das Halsband aus der Tüte.
In seinem Gesicht wechselte Erstaunen mit Freude und Bewunderung, dann mit Ergriffenheit und Tränen.
„Herrin..“
Sie nickte.
„Es ist wunderschön.“
Sie hob das Halsband an und löste die Schnalle. Wie auf Kommando setzte er sich gerade hin, verschränkte die Hände hinter dem Rücken und präsentierte seinen Hals.
Sorgfältig legte sie ihm das Halsband um, zupfte es zurecht, kraulte durch seinen Bart und besah das Ergebnis.
Die Plakette hing genau tief genug, dass der Vollbart sie nicht verdeckte.
„Wunderschön.“
Er schmiegte tief seufzend den Kopf in ihre Hände, hauchte einen Kuss auf beide, und sah auf. „Danke, Herrin.“